Die neue Sturmhoffnung von Rot-Weiss Essen ist 27 Jahre alt und 1,95 Meter groß. Der Name: Marek Janssen. Letzter Verein: SV Meppen.
Aber: Aktuell ist die Lage so, dass Janssen RWE erst ab dem 1. Juli 2025 zur Verfügung stehen wird. Das letzte Wort dürfte in diesem Winter-Transferfenster vielleicht noch nicht gesprochen sein.
Einer seiner letzten Trainer war Adrian Alipour. In der Saison 2023/2024 führte der 46-Jährige die Emsländer auf Platz zwei der Regionalliga Nord und gewann mit dem SVM auch den Verbandspokal in Niedersachsen. Trotz eines Punkteschnitts von 2,08 Zählern pro Partie musste Alipour nach 38 Pflichtpartien gehen.
In 37 dieser 38 Spiele von Alipour als Meppener Trainer kam Janssen zum Einsatz. Er erzielte dabei 22 Tore und bereitete acht weitere Treffer. Also, Janssens Bilanz unter Coach Alipour: 37 Spiele, 22 Buden, 8 Vorlagen!
Kein Wunder, dass der gebürtige Dortmunder Alipour RWE zum Janssen-Deal nur gratulieren kann. "Er ist für Rot-Weiss Essen ein absoluter Glücksgriff. Marek ist sportlich und menschlich einer aus der Kategorie 1A. Egal, wo ich Trainer wäre, würde für Marek immer eine Tür offen stehen. Warum?"
Sprüche, Späße, alles gut: Da ist Marek dabei. Nur, wenn es ums Eingemachte geht, dann ist Schluss mit lustig. Er hat die perfekte Mischung aus Professionalität und Lockerheit. RWE wird viel Spaß an Marek haben.
Adrian Alipour
Alipour erklärt: "Er ist beidfüßig, hat einen überragenden Distanzschuss, ist körperlich stark und besitzt ein gutes Kopfballspiel. Trotz seiner Größe ist er beweglich und schnell. Er kann immer mit dem Ball etwas anfangen. Und: Seine linke Klebe hat es in sich. Wenn er aus 20 bis 25 Metern abziehen kann, dann fackelt er auch nicht lange. Und die Bälle, die aufs Tor fliegen, sind dann richtige Geschosse."
Für Alipour war Janssen stets ein Unterschiedsspieler in der Regionalliga. Auch wenn Janssen in seiner Vita bis dato nur 15 Drittliga-Einsätze (drei Tore) stehen hat, glaubt sein Ex-Trainer fest daran, dass der Ostfriese ab sofort oder erst ab Sommer in der 3. Liga oder 4. Liga durchstarten kann - auch an der emotionalen Hafenstraße.
"Uwe Koschinat kennt ihn noch aus dem Pokalspiel im letzten Jahr. Da hat er die Osnabrücker schön beschäftigt. Das hat er sicherlich auch noch im Kopf. In Meppen hatten wir auch immer ein volles Haus und einen wahnsinnigen Fan-Support. Ich weiß auch, was an der Hafenstraße los ist. Wenn man bei RWE spielt, dann sollte das pushen. Er wird keine weichen Knie bekommen. Da bin ich mir sicher!"
Und wie sollte man Janssen im Bestfall einsetzen? "Seine Stärke ist es, in der inneren Linie in die Tiefe zu sprinten. Wenn er da drin ist, dann ist es schwer als Verteidiger dranzukommen, weil sein Körper gewaltig ist. Flanken sind generell eine Gefahr, wenn ein Marek Janssen in der Box steht. Dazu kommt auch, wie erwähnt, dass er vor Distanzschüssen keinen Halt macht", antwortet A-Lizenzinhaber Alipour.
Menschlich beschreibt sein Ex-Coach Janssen als einen "guten Typen für die Kabine". Dieser sei stets witzig, mit guten Sprüchen. "Aber", betont Alipour: "Sprüche, Späße, alles gut: Da ist Marek dabei. Nur, wenn es ums Eingemachte geht, dann ist Schluss mit lustig. Er hat die perfekte Mischung aus Professionalität und Lockerheit. RWE wird viel Spaß an Marek haben." Nach dieser Einschätzung werden alle Rot-Weissen wohl noch mehr hoffen, dass Janssen schon in wenigen Tagen für Essen auf Torejagd gehen wird.
Alipour selbst ist seit dem 12. August ohne Beschäftigung und in Meppen wohnen geblieben. Demnächst könnte ein Umzug folgen. Denn der frühere Coach von Meppen, Koblenz, Steinbach und Wuppertal steht kurz vor einem neuen Engagement. "Die Verhandlungen stehen vor dem Abschluss", verrät er.